Q & A – Eure Fragen, unsere Antworten

Question & Answer
Auf Instagram starten wir regelmäßig kleine Fragerunden. Ihr habt die Möglichkeit, uns alles zu Fragen.
Wir versuchen dann, euch diese so gut als möglich zu beantworten.
Hier listen wir alle von euch gestellten Fragen (anonymisiert) und unsere Antworten.
Solltet ihr Fragen, aber kein Instagram haben, könnt ihr diese natürlich auch per Mail an info@rosa-reutlingen.de senden!

Das ist ganz einfach 😉 Ihr könnt zum offenen Treffen kommen. Das findet immer am ersten Donnerstag im Monat im Haus der Jugend in Reutlingen statt. In wie fern ihr euch einbringen wollt und könnt, ist natürlich euch überlassen. Ihr könnt auch zu Beginn einfach mal vorbei kommen, uns kennen lernen, zuhören und euch überlegen, auf was ihr Lust habt. Ob und in welchem Umfang ihr zum Beispiel Aufgaben übernehmen wollt, könnt ganz allein ihr entscheiden. Ihr dürft alles und müsst nichts. Ganz wie ihr wollt.
ROSA steht für "Reutlingen for Organisation, Solidarity & Actions". Wir wollen uns in Reutlingen organisieren, um gemeinsam solidarisch Aktionen zu planen und durchzuführen. Wie genau das aussieht, entscheiden die Menschen, die zum offenen Treffen kommen. Jede*r kann sich einbringen, ROSA hat sich in den letzten Jahren zu dem entwickelt, was es heute ist und entwickelt sich immer weiter. Basis waren immer die Menschen, die Lust hatten sich einzubringen. Kommt gerne auf ein Treffen vorbei! Wir freuen uns, euch kennenzulernen!
Das offene Treffen ist einmal im Monat, immer am 1. Donnerstag. Dann gibt es noch das Infocafé als festen Termin, die Veranstaltungsreihe findet immer am 3. Donnerstag im Monat statt. Für alle Frauen* gibt es noch die Frauen*Kneipe am 2. Donnerstag im Monat. Auch hier gilt: ihr dürft alles, müsst aber nichts. Es ist natürlich keine Pflicht, immer zu allen Veranstaltungen zu kommen. Demnach entscheidet ihr selbst, wie weit ihr euch einbringen wollt und wie häufig ihr kommen wollt oder überhaupt Zeit findet.
Theoretisch ja. Unsere Arbeit konzetriert sich natürlich hauptsächlich auf Reutlingen und die Region. Der großteil unserer Veranstaltungen finden auch demnach hier statt. Wir stehen aber Bündnissen in der Regel offen gegenüber und freuen uns beispielsweise über Kooperationen. Konkret besprechen wir das aber von Fall zu Fall. Wenn ihr also gerne eine Veranstaltung von oder mit ROSA bei euch machen wollt, schreibt uns einfach. Wir freuen uns über eure Nachricht!
Bei all unseren Veranstaltungen. Einfach vorbei kommen. Wenn ihr euch nicht sicher seid, wen ihr ansprechen könnt, dann geht einfach an die Theke oder zum Infotisch. Hier findet ihr eigentlich immer jemanden von uns.
Oh, das ist nicht so einfach. Es kommt immer drauf an, wer grade zu den treffen kommt. Was sich sagen lässt, bei ROSA sind alle Altersgruppen vertreten. Auch wenn der Großteil von uns so zwischen 15 und 25 Jahre alt ist, sind auch ältere und jüngere Menschen dabei. Komm vorbei und lerne uns kennen 🙂
Nein! Jede*r kann mitmachen. Kein Vorwissen ist nötig. Bei ROSA ist jede*r willkommen, egal welchen Alters, Geschlechts, Aussehens, etc., solange er*sie niemanden diskriminiert oder menschenverachtende Hetzte verbreitet.
Nein, keiner der bei ROSA ist bekommt Geld dafür. Wir alle machen was anderes nebenher, es ist also "ehrenamtlich". Bei ROSA treffen sich Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensrealitäten. Manche sind irgendwo fest angestellt, manche studieren, gehen zur Schule oder machen gerade eine Ausbildung. Da ist von allem was dabei, das macht es auch so interessant.
Auch 😉 Zu den Protesten ruft das Bündnis "Gemeinsam und Solidarisch gegen Rechts - Reutlingen und Tübingen" auf. Neben vielen Anderen ist auch ROSA Teil des Bündnis, welches in Form von Protesten gegen Rechte und Nazis und Infoveranstaltungen aktiv ist.
Hier ist erst einmal wichtig zu erwähnen, dass "die Antifa" (auch wenn das im Netz von manchen Verschwöhrungstheoretiker*innen anders dargestellt wird) keine Organisation ist. Antifa ist viel mehr ein Synonym für "antifaschistisches Engagement" und das kann ganz unterschiedlich aussehen: Flugblätter schreiben, diskutieren, Vorträge organisieren, Kundgebungen und Demonstrationen planen, auf Auftritte des politischer Gegners reagieren, zu rechtsextremen Strukturen recherchieren, ... Antifaschistisches Engagement gibt es also in vielen Formen, Strukturen und Aktionsformen. Es gibt klassische autonome Antifa-Gruppen, daneben existieren verdeckt und anonym arbeitenden Recherchekollektive, außerdem offizielle Magazine und Zeitschriften. Viele professionell und halbprofessionell arbeitende Fachjournalistinnen texten für Internetseiten und soziale Medien. Es gibt etablierte Archive, Vereine, die aus antifaschistischen Strukturen hervorgegangen sind. Ein Teil davon begreift sich nach wie vor als "Antifa", andere bekommen dieses "Label" erst in der öffentlichen Debatte. Sie alle verstehen sich aber als Antifaschist*innen. Wir bei ROSA verstehen uns auch als Antifaschist*innen! Wir wollen eine niedrigschwellige Organisationsplattform für Menschen bieten, die sich bislang noch nicht oder nur wenig politisch organisiert haben, aber trotzdem für eine solidarische Gesellschaft jenseits von Rassismus, Sexismus, Faschismus oder anderen menschenverachtenden Ideologien, eintreten wollen. Darüber hinaus möchten wir ein Bewusstsein für das massive Problem mit rechten Gruppierungen in der Region schaffen.
Alle unsere Entscheidungen werden basisdemokratisch beim offenen Treffen entschieden. Das ermöglicht jeder*m eine unmittelbare und gleichberechtigte Beteiligung an der Entscheidungsfindung. Denn Entscheidungen gehen ausschließlich aus dem gemeinsamen Konsens hervor. Durch Diskussion und Verständigung versuchen wir eine gemeinsame, für alle annehmbare Lösung zu finden und nicht lediglich den Willen einer (knappen) Mehrheit durchzusetzen. Jede*r Teilnehmer*in des Plenums besitzt ein Vetorecht, welches jedoch begründet und verantwortungsbewusst eingesetzt werden muss. Auch kann Arbeitsgruppen (hier sprechen wir meistens von AKs) zu bestimmten Themen vom Plenum ein „themenbezogenes“ Entscheidungsrecht zugesprochen werden. Dies ermöglicht es der Arbeitsgruppe selbstständig Entscheidungen auf Grundlage der Interessen und Beschlüsse des ROSA-Plenums zu treffen, um auch bei spontanen Aktionen handlungsfähig zu sein. Dieses Mandat ist vor dem Konsens im Plenum zu verantworten.

Wir haben bei der Beantwortung der Frage ein paar komplizierte Begriffe benutzt. Die wollen wir euch hier kurz erklären:

Konsens: Der Konsens bedeutet die übereinstimmende Meinung von Personen zu einer bestimmten Frage ohne verdeckten oder offenen Widerspruch. Das heißt, erst wenn alle ROSAs zumindest mit der Entscheidung leben können, wird diese so getroffen.
Vetorecht: Jede*r kann Einspruches gegen eine Entscheidung einlegen und diese so aufschieben oder blockieren. Das Veto (also der Einspruch) muss aber begründet werden und auf unserem Selbstverständnis basieren. Das Selbstverständnis wurde natürlich auch gemeinsam erarbeitet und basisdemokratisch beschlossen.
Wir wünschen uns in einer Gesellschaft zu leben, in denen Sexismus und Patriarchat keine Rolle spielen und daher auch kein Unterschied gemacht wird zwischen Menschen aufgrund ihres Geschlecht. Im Moment ist das leider nicht der Fall. Tagtäglich passieren Ausschlüsse von Frauen & Queers – die meisten versteckt und nicht explizit formuliert, sondern durch Strukturen und der Reproduktion der gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse bedingt und gefördert. Diese gehen immer noch mit Privilegien einher die (meistens oder ausschließlich) Cis-Männern zustehen. Eine mögliche Strategie damit umzugehen in der Selbstorganisierung von Frauen & Queers und dem zeitweisen Ausschluss von Cis-Männern. Hiermit wollen wir einen Raum zur Selbstermächtigung schaffen, in dem Frauen & Queers nicht mit den Mechanismen einer heterosexistischen Gesellschaft konfrontiert sind. Also veranstalten wir einmal im Monat - immer am 2. Donnerstag - die Frauen- & Queerskneipe. Hier sind all jene herzlich eingeladen, die weiblich sozialisiert sind, sich als Frau definieren oder sich keiner/einer anderen Geschlechtskategorie zuordnen. Explizit heißt das: Alle, die keine Cis-Männer sind.

Wir haben bei der Beantwortung der Frage ein paar komplizierte Begriffe benutzt. Die wollen wir euch hier kurz erklären:

Queers: sind Menschen, die sich als queer identifizieren. Es kann Menschen bezeichnen, die sich nicht der Cis-hetero Norm zugehörig fühlen. Queer-sein bezieht sich nicht auf eine spezielle sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentifikation.
Cis- Männer: Die Vorsilbe „Cis“ bezeichnet jene Menschen, die sich mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, identifizieren und dieses Geschlecht auch ausagieren, sprich „performen“.
Sexismus: Bewusste oder unbewusste Diskriminierung und Unterdrückung von Menschen aufgrund des Geschlechts. Betroffen sind meist Menschen, die Vulvas/Vaginas haben und/oder als Frauen wahrgenommen werden, FLINT* und Femininität.
Patriarchat: Die institutionelle, konstitutionelle, klassifizierende, etc. Mehrheit und Dominanz von Cis Männern in Verbindung mit toxischer Maskulinität, Sexismus, etc.
Heterosexualität: Menschen, die sich zum jeweils anderen Geschlecht hingezogen fühlen. Dies bezieht sich nur auf Frauen und Männer.
Heterosexistische Gesellschaft: Eine Gesellschaft, in der Heterosexualität systematische “Normalität” ist und alle anderen sexuellen Orientierungen abnormal/nicht existent sind.

Wer sind eigentlich die Menschen hinter ROSA? Was denken Sie? Warum engagieren Sie sich? Was sind ihre Ideen & Wünsche? Wir haben uns hier ein paar Fragen gestellt und diese für euch beantwortet!