[PM] Kein Vergeben – kein Vergessen! ROSA und Die PARTEI putzen Stolpersteine in Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus

Vor 81 Jahren brannten in der Nacht vom 9. auf den 10. November in ganz Deutschland Synagogen;
jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden geplündert. Die Reichspogromnacht war der Auftakt
für die planmäßig organisierte Vernichtung von mindestens sechs Millionen jüdischen
Bürger*innen, vielen politischen Gegner*innen, Homosexuellen und Menschen mit Behinderungen.

„Wir wenden uns entschlossen gegen Rassismus, Antisemitismus und andere menschenfeindliche
Ideologien. Daher haben wir heute symbolisch die Stolpersteine in der Kaiserstraße 117 gereinigt.“
sagt Björn von Die PARTEI Reutlingen. Anschließend wurde eine Kerze zur Erinnerung an die
Opfer der NS-Diktatur entzündet. Ergänzend sagt Luca von ROSA Reutlingen: „Wir möchten an die
Menschen erinnern, die nicht mehr für sich selbst sprechen können und daran, wohin rechte Politik
führen kann.“

Vier Stolpersteine erinnern in Reutlingen an Familie Maier
An vielen Orten wird mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln an das Schicksal der Menschen
erinnert, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in
den Suizid getrieben wurden. 70.000 Stolpersteine liegen mittlerweile in 24 Ländern und bilden
Europas größtes dezentrales Denkmal.

In Reutlingen erinnern vier Stolpersteine an Adolf und Babette Maier und deren Kinder Gerhart und
Hannelore. Sie lebten im ersten Stock der Kaiserstraße 117 in Reutlingen, bis sie 1937 ihre
Wohnung räumen mussten. Adolf Maier nahm sich noch im August 1937 das Leben, während
Babette Maier in ein südfranzösisches Lager deportiert und 1942 in Auschwitz getötet wurde. Die
beiden Kinder verließen Deutschland 1938 im Alter von neun und sieben Jahren, da ihnen die
Verhaftung drohte.

Foto aus dem Stadtarchiv Reutlingen: Adolf und Babette Maier mit ihrer Tochter Hannelore im Kurpark in Baden-Baden um 1928.